Die Schweiz feiert das Ingenieurwesen

Hellblaue Solidarität: Die Schweiz feiert das Ingenieurwesen

Ingenieur:innen sind die Schlüsselakteure in einer nachhaltigen und innovativen Schweiz

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Newsletter möchten wir uns einem wichtigen Thema widmen: Der Rolle des Ingenieurwesens in der Schweiz.

Ingeneur:innen sind in vielen Branchen das Rückgrat von Unternehmen, sie sind Innovatoren, treiben zum Beispiel die technologische Entwicklung an. Auch bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen spielt ein starkes Ingenieurwesen eine wichtige Rolle. Dennoch herrscht in der Schweiz aktuell ein Mangel an qualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren.

In diesem Newsletter möchten wir die Gründe für den Ingenieurmangel in der Schweiz, die Bedeutung des Ingenieurwesens für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele sowie die Bemühungen der Schweiz zur Ausbildung und Rekrutierung von Ingenieur:innen näher beleuchten.

Warum gibt es seit Jahren zu wenige Ingenieur:innen in der Schweiz?

Die Schweiz ist bekannt für ihre technologische Innovation und ihre hoch entwickelte Industrie. Dennoch gibt es seit Jahren einen Mangel an Ingenieur:innen im Land.

Eine neue Studie zeigt, dass der allgemeine Fachkräftemangel in der Schweiz mit jedem Jahr weiter zunimmt, aktuell um 68 Prozent innerhalb eines Jahres. Der Fachkräftemangel-Index von Adecco und der Universität Zürich hat einen Rekordwert von 155 Punkten erreicht, was über den Niveaus der Krisenjahre und sogar über dem vorpandemischen Niveau liegt. Besonders stark betroffen sind dabei Gesundheitsberufe, Informatiker:innen und Ingenieur:innen.

Dieser Mangel kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Ein wichtiger Einfluss ist die geringe Gewichtung von naturwissenschaftlichen und mathematischen Fächern in der Schule, die zu einem generellen Mangel an Interesse in der Bevölkerung für technische Studiengänge führt.

In einer Umfrage gaben zudem viele Befragten an, dass auch die im Vergleich zu anderen Berufssparten unattraktivere Entlohnung ausschlaggebend sei. Der Medianlohn der Berufseinsteigerinnen und -einsteiger beträgt über alle Branchen hinweg CHF 85'000 pro Jahr - laut Salärstudie 2023 von Swiss Engineering STV - doch die weite Lohnspanne führt zu teils grossen Schwankungen. Zudem zeigt diese Studie, dass diese Gehälter nicht ausreichen, um junge Menschen für eine Karriere im Ingenieurwesen zu begeistern. Darüber hinaus fehlt es an Vorbildern, die das Interesse am Ingenieurwesen steigern würden.

Um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen, ist jedoch eine ausreichende Anzahl von Ingenieur:innen von entscheidender Bedeutung.

Die Rolle des Ingenieurwesens bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Ingenieur:innen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels. Dieser Rolle ist sich beispielsweise auch der Berufsverband Swiss Engineering STV und seine Mitglieder bewusst. Der STV erkennt den Klimawandel aktiv als Realität an und setzt gemeinsam mit seinen Mitgliedern auf moderne Ingenieurskunst, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Bei der Umsetzung von Massnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels ist die Expertise von Ingenieur:innen zentral. Dies gilt gerade dann, wenn es um technologische Innovationen zur Reduzierung von Treibhausgasen geht. Um bestehende Technologien weiterzuentwickeln oder neue Lösungen zu schaffen, ist ein starkes Ingenieurwesen und die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung Grundvoraussetzung.

Ingenieur:innen sind verantwortlich für die Planung, Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Lösungen in den Bereichen erneuerbare Energien, sauberes Wasser, umweltfreundliche Infrastruktur, effiziente Verkehrssysteme und vieles mehr. Als Expert:innen, die sich täglich mit Technik, Natur und Gesellschaft auseinandersetzen, entwickeln sie fundierte Lösungen, die miteinander in Wechselwirkung stehen.

Ohne ausreichend qualifizierte Ingenieur:innen wird es schwer sein, diese Ziele zu erreichen. Denn das Ingenieurwesen ist die treibende Kraft hinter den Innovationen, die eine nachhaltige Zukunft ermöglichen.

Was tut die Schweiz, um mehr Ingenieurinnen und Ingenieure auszubilden und auf offene Stellen zu besetzen?

Längst wurde die Dringlichkeit des Ingenieurmangels in der Schweiz auch von einigen Politikern erkannt und viele sprechen jetzt darüber aber leider werden immer noch viel zu wenig Massnahmen ergriffen, um mehr Ingenieure auszubilden.

Dies beinhaltet die Förderung von technischen Studiengängen, die Schaffung von Anreizen für junge Menschen, Ingenieurwissenschaften zu studieren, und die Vereinfachung des Zuwanderungsprozesses für ausländische Ingenieur:innen. Durch Wettbewerbe soll zum Beispiel das Interesse am Ingenieurwesen bereits bei den Jüngsten geweckt werden. Darüber hinaus soll das Bewusstsein von Studierenden und Mitarbeitenden für den Wert von Qualifizierungen gesteigert werden.

Darüber hinaus sind Veranstaltungen und Events ein wichtiges Werkzeug, um die Arbeit und den Einfluss des Ingenieurwesens sichtbar zu machen. Etwa durch den Engineers‘ Day, der seit 2018 auch in der Schweiz gefeiert wird. Die Initiative strebt an, dass alle Ingenieurinnen und Ingenieure stolz auf ihre Arbeit sind und sich nicht nur an diesem Tag als Vorbilder in der Öffentlichkeit positionieren.

Ausblick auf den Engineers‘ Day 2024

Jedes Jahr am 4. März rückt die Welt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und die damit verbundenen Beiträge der Ingenieurinnen und Ingenieure in den Fokus der globalen Aufmerksamkeit. Dieser jährliche „World Engineering Day for Sustainable Development" wurde auf Initiative der World Federation of Engineering Organizations (WFEO) am 18. November 2019 von der UNESCO-Generalversammlung offiziell anerkannt. Im Jahr 2023 lag der Schwerpunkt des 4. März auf „Engineering innovation for a more resilient world".

Der Engineers‘ Day ist eine Gelegenheit, die wichtige Arbeit der Ingenieur:innen zu würdigen und die Branche zu feiern. Auch in der Schweiz wird dieser Tag jedes Jahr zu einem wichtigen Event im Kalender.

Die Vision besteht darin, den 4. März als "Tag der Ingenieurinnen und Ingenieure" und "World Engineering Day for Sustainable Development" in der schweizerischen Bevölkerung zu etablieren. Dieser Tag soll das Ansehen der Ingenieurberufe stärken, den Nachwuchs fördern und eine breite Diskussion über die nachhaltige Entwicklung in der Welt und der Gesellschaft anregen. An diesem Tag finden schweizweit an Hochschulen, Unternehmen, Schulen und anderen Orten Projekte und Veranstaltungen zu ingenieurbezogenen Themen statt.

Im Zentrum des World Engineering Days 2024 steht das Thema „Engineering Solutions for a Sustainable World“ (Technische Lösungen für eine nachhaltige Welt). Begleitend zu den zahlreichen Veranstaltungen, die weltweit stattfinden, wird ein Hackathon ausgerichtet, der vor allem Studierende der Ingenieurwissenschaften dazu ermutigen soll, in Teams an einem globalen realen Problem zu arbeiten.

Es wird Gelegenheit bieten, die Leistungen der Ingenieur:innen zu würdigen und die kommenden Generationen für die aufregenden Karrieremöglichkeiten im Ingenieurwesen zu begeistern.

Am 04. März trägt die Schweiz hellblau

Das Ingenieurwesen ist von entscheidender Bedeutung, um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Die Schweiz ist sich dieser Herausforderung bewusst und arbeitet daran, mehr Ingenieur:innen auszubilden und auf dem Arbeitsmarkt zu platzieren. Am 04. März wird diese Bedeutung nicht nur durch die Veranstaltungen des Engineers‘ Day bewusst gemacht, sondern auch optisch sichtbar. An diesem Tag sind alle Ingenieurinnen und Ingenieure aufgerufen, etwas Hellblaues zu tragen, um sich und das Ingenieurwesen sichtbar zu machen.

Also achten Sie Anfang März doch einmal auf Menschen in hellblauer Kleidung.

Wir freuen uns auf eine nachhaltige und innovative Zukunft! https://e-selection.ch/

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