Personalrecruiting-Trends 2024

Personalrecruiting-Trends 2024

Jedes Jahr bringt neue Technologien, neue Ideen und Wegweiser mit sich. Welche Trends werden wohl die kommenden Monate bringen und worauf sollten Personalabteilungen und HR-Teams in diesem Jahr setzen? Gemeinsam finden wir es heraus.

Immer im Wandel – Neue Herausforderungen und Trends im HR

Die Welt des Personalrecruitings steht vor neuen Herausforderungen und spannenden Entwicklungen im Jahr 2024. Der Arbeitsmarkt unterliegt einem stetigen Wandel, und es wird immer wichtiger, sich auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Bewerbenden zu fokussieren. Im kommenden Jahr werden verschiedene Trends die Branche prägen und neue Wege für die optimale Gestaltung von Recruiting-Prozessen eröffnen.

Bevor wir einen Blick auf die Trends werfen, ist es jedoch sinnvoll, die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt einmal genauer zu betrachten.

Der Arbeitsmarkt und seine Dynamiken

Ein wichtiges Barometer und gleichzeitig eine Herausforderung für Personaler:innen ist der Arbeitsmarkt. In im Blick zu halten und auf Entwicklungen zu reagieren, ist daher eine wichtige Aufgabe in Personalabteilungen und HR-Teams.

Die Arbeitsmarktsituation in der Schweiz steht vor wachsenden Herausforderungen, insbesondere durch den zunehmenden Mangel an qualifizierten Fachkräften. Dieser Fachkräftemangel wird durch verschiedene Faktoren wie den demografischen Veränderungen und sich wandelnden Lebensstilen verstärkt. Die steigende Spezialisierung und die Entstehung neuer Berufsfelder tragen ebenfalls dazu bei, dass sich die Arbeitswelt transformiert.

Zum Ende des letzten Jahres waren in der Schweiz mehr als 120.000 Stellen unbesetzt, während die Arbeitslosenquote gleichzeitig bei niedrigen 2,2 % lag. Diese niedrige Arbeitslosenquote ist zwar wirtschaftlich positiv, stellt jedoch eine Herausforderung für die Personalrekrutierung dar, da nicht ausreichend Bewerberinnen und Bewerber für die hohe Nachfrage vorhanden sind. Im globalen Vergleich liegt die Schweiz mit einem Fachkräftemangel von 76 % knapp unter dem weltweiten Durchschnitt von 77 %.

Die Schweiz teilt dieses Problem mit vielen anderen Industrieländern, in denen der demografische Wandel und die Pensionierung der Babyboomer-Generation den Arbeitsmarkt beeinflussen. Die niedrige Geburtenrate führt dazu, dass der Nachwuchs die ausscheidenden Arbeitskräfte nicht ausreichend ersetzen kann. Statistiken und Umfragen zeigen, dass weltweit vier von fünf Unternehmen Schwierigkeiten bei der Besetzung von fachspezifischen Positionen haben, was einem Anstieg von fast 38 % im Vergleich zu 2015 entspricht.

Trotz der wachsenden Bedeutung von Automatisierung und künstlicher Intelligenz bleibt der menschliche Faktor in vielen Branchen zentral und unverzichtbar. Angesichts der aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt stellt sich die Frage, wie Unternehmen trotzdem geeignete Fach- und Führungskräfte für ihre offenen Positionen finden können.

Mit frischen Ideen bei Bewerber:innen punkten

Die Lage zeigt es klar, die Rekrutierung neuer Mitarbeitenden ist heute längst nicht mehr so einfach wie noch vor einigen Jahren. Personalprofis müssen sich zunehmend ins Zeug legen, um einen positiven Eindruck bei potenziellen Kandidat:innen zu hinterlassen und sie zu einer Bewerbung im Unternehmen zu motivieren.

Hier sind die wichtigsten Personalrecruiting-Trends 2024 im Überblick:

1. Employer Branding im Lichte von Rezession & Co

Die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten erfordern ein Umdenken im Employer Branding. Unternehmen werden verstärkt daran arbeiten müssen, ihre Arbeitgebermarke zu stärken und attraktiv zu positionieren. Dabei geht es nicht nur um den Fokus auf positive Aspekte, sondern auch um einen authentischen Umgang mit Herausforderungen wie Rezessionen. Transparenz und Offenheit werden Schlüsselkomponenten für eine starke Arbeitgebermarke sein.

2. Neue Technologien – KI und Co.

Im vergangenen Jahr kam mit ChatGPT ein Tool in die Arbeitswelt, das zunächst kritisch beäugt, dann aber mehr und mehr Anwendung im Alltag gefunden hat. Inzwischen ist die künstliche Intelligenz von ChatGPT und Co. eine wertvolle Ergänzung und Hilfe für die tägliche Arbeit geworden. Der Trend zur Nutzung von KI wird sich auch in 2024 fortsetzen. Es wird um die tatsächliche Integration in Arbeitsabläufe gehen, um Effizienzen zu steigern.

Und diese Entwicklung ist kein Grund zur Sorge, auch wenn neue Technologien unsere Art zu arbeiten verändert, wird uns KI nicht ersetzen. Künstliche Intelligenz wird zunehmend den Bewerbungsprozess begleiten. Von Chatbots, die erste Fragen der Bewerber:innen beantworten können, bis hin zu automatisiertem Scan von Bewerbungsunterlagen.

3. Upskilling - Soft Skills und Potenziale statt klarem Anforderungsprofil

Der Fokus bei der Personalauswahl verschiebt sich von einem klaren Anforderungsprofil hin zu Soft Skills und Potenzialen der Bewerbenden. Unternehmen erkennen zunehmend, dass eine flexible und anpassungsfähige Belegschaft entscheidend ist. Die Fähigkeit, sich in einem sich ständig verändernden Arbeitsumfeld zurechtzufinden, wird wichtiger als die exakte Übereinstimmung mit vorgegebenen Kriterien.

Zudem ist das Thema Weiterbildung und Entwicklungspotenziale zu heben ein wichtiges Thema, das Bewerber:innen anlocken wird. Auch wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin nicht zu hundert Prozent auf eine Stelle passen sollte, kann er oder sie eine Bereicherung für das Unternehmen sein. Denn am Ende haben es die Arbeitger:innen selbst in der Hand, Mitarbeitende mit den Fähigkeiten auszustatten, die es für die perfekte Ausübung der Arbeiten zu haben gilt.

4. Mitarbeiterbindung und Recruiting Hand in Hand

Die Personalgewinnung hat nicht nur die Aufgabe, neue Talente zu finden, sondern auch die bestehende Belegschaft zu halten. Unternehmen setzen vermehrt auf prophylaktische Massnahmen, um die Wahrscheinlichkeit von Mitarbeiterabwanderungen zu minimieren. Die Integration von Retentionsstrategien in den Recruiting-Prozess wird daher eine Schlüsselrolle spielen.

Retention-Management bezieht sich auf die gezielte Steuerung und Implementierung von Massnahmen, um Mitarbeitende langfristig im Unternehmen zu halten. Es ist ein wichtiger Aspekt von Human Resources und zielt darauf ab, die Bindung und Zufriedenheit der Belegschaft zu stärken, um deren Fluktuation zu reduzieren.

5. Erwartungen neuer Zielgruppen kennen und erfüllen

Die Arbeitswelt wird von neuen Generationen geprägt, die andere Erwartungen und Prioritäten haben. Personalrecruiting 2024 bedeutet daher, die Bedürfnisse von Millennials und der kommenden Generationen zu verstehen und zu erfüllen. Flexible Arbeitsmodelle, klare Entwicklungsmöglichkeiten und ein sinnstiftendes Arbeitsumfeld werden immer wichtiger, um talentierte Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig zu binden.

Genau diese Themen gilt es daher klar und sichtbar zu kommunizieren. Das eigene Unternehmen muss für diese Bewerbergenerationen interessant sein. Es reicht nicht mehr aus, nur mit einem sicheren oder gut bezahlten Arbeitsplatz zu werben. Gesundheitsthemen, Work-Life-Balance, Selbstverwirklichung gewinnen immer weiter an Bedeutung.

6. Neue Zielgruppen erschliessen - Internationales Recruiting

In einer globalisierten Welt wird internationales Recruiting zu einem zentralen Element. Unternehmen sollten verstärkt daraufsetzen, Talente aus verschiedenen Teilen der Welt anzuziehen. Dies erfordert nicht nur eine Anpassung der Recruiting-Strategien, sondern auch ein Verständnis für interkulturelle Unterschiede und die Schaffung von internationalen Netzwerken.

Zu diesem Trend gehört es daher auch nicht nur die Bedürfnisse unterschiedlicher Kulturen zu verstehen und entsprechend in den Recruiting-Massnahmen umzusetzen, sondern auch die Art der Kommunikation und die Kommunikationskanäle entsprechend auszuwählen.

7. Marketing-Einflüsse auf die Personalgewinnung nutzen

Die Grenzen zwischen Marketing und Recruiting verschwimmen zunehmend. Unternehmen werden verstärkt Marketing-Methoden nutzen, um ihre Stellenangebote zu bewerben und potenzielle Kandidat:innen anzusprechen.

Social-Media sind bereits seit geraumer Zeit eine beliebte Plattform, um zusätzlich zu Stellenportalen Ausschreibungen bekannt zu machen. In 2024 wird es jedoch immer stärker darauf ankommen, den Content auf die Zielgruppe abzustimmen. Zukünftig wird es nicht mehr darum gehen, eine ansprechende Stellenausschreibung zu formulieren, sondern auch Stimmen aktueller Mitarbeitenden, einen Eindruck von Unternehmen etc. in Form von Wort, Ton und Bild zu publizieren.

Trends setzen, Personal gewinnen

Die Personalrecruiting-Trends 2024 bieten nicht nur die Chance zur Anpassung, sondern auch zur Innovation. Indem Sie diese Trends verstehen und in Ihre Recruiting-Strategien integrieren, können Sie nicht nur talentierte Mitarbeitende gewinnen, sondern auch langfristig binden.

Wir bleiben gespannt auf die Entwicklungen und stehen Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung, damit Ihr 2024 zum Recruiting-Erfolg wird!

#eselection #engineering #recruiting #trends #future #personaldevelopment #recruitingtrends